Welcher Draht ist den der richtige?

Ein MIG Schweißdraht ist bei Lichtbogenschweißen unverzichtbar, denn dieser wird während des Schweißens in die Konstruktion eingebracht und schafft dadurch eine starke Verbindung. MIG Schweißdrähte befinden sich auf Drahtrollen und werden je nach Material, Rollen- und Drahtdurchmesser unterschieden. Bei der Auswahl des richtigen MIG Schweißdrahtes müssen Sie die Materialzusammensetzung, die Qualität und den passenden Drahtdurchmesser zum Schweißstrom beachten. In der Regel gilt, dass je dicker der Schweißdraht desto stärkere Materialien können damit geschweißt werden. Besonders wichtig bei der Auswahl ist aber die Materialzusammensetzung, welche von der Anwendung abhängig ist. Die passende Auswahl hängt vom Material und Materialstärke ab, die Sie schweißen möchten.  Es gilt die Regel, dass das Zusatz Material gleich als das Material des Werkstückes ist. Dabei können Sie folgende Arten des Drahtes auswählen:

Massivdraht

– Als Massivdraht werden Schweißdrähte wie Stahl und Edelstahl bezeichnet, welche ein Schutzgas benötigen, um beim Schweißprozess eine Oxidation zu verhindern. Das Schutzgas garantiert einen stabilen Lichtbogen und schützt das flüssige Schmelzbad vor dem Zutritt der Luft aus der Atmosphäre. Diese Variante wird von mehr als 80 % der Nutzer verwendet, da dabei weniger Spritzer entstehen und die Nähte bessere Qualität aufweisen, als jene die mit Schweißen ohne Gas erzeugt wurden. Massivdrähte sind auch schonender zum Drahtvorschub im Gerät aufgrund ihrer höheren Säulenquerschnittsfestigkeit, sie sind auch steifer und verbiegen sich nicht so leicht. Für das Schweißen mit Massivdraht wird eine Gasflasche, ein Manometer und eine Drahtvorschubrolle mit V-Nut verwendet. Als Schutzgas wird bei Stahl (82% Argon und 18% CO2) und bei Edelstahl (97,5% Argon und 2,5% CO2) verwendet.

Massivdraht
Fülldraht / FLUX / Gasloser Draht

Fülldraht / FLUX / Gasloser Draht

– diese Drähte bestehen aus einem dünnen metallischen Mantel, der mit Pulver gefüllt, und mit Metallverbindungen geschichtet ist und dann zu einem Zylinder gewalzt wird, um den fertigen Draht zu formen. Mit hohen Temperaturen erzeugt der FLUX Draht eine Atmosphäre mit Schutzgas, wodurch Sie für die Nutzung keine Gasflasche noch Manometer brauchen. Der gefüllte Draht ist weicher als der Volldraht und verhält sich beim Zuführen zum Schweißteil ähnlich wie Aluminiumdraht, was eine geringere Zuführsicherheit und ein mögliches Quetschen des Drahtes beim Austritt aus dem Antrieb bedeuten kann.  Für Fülldraht findet man spezielle gerändelte Drahtvorschubrollen welche kleine Zacken in der Nut besitzen, damit der Draht besser gegriffen wird und damit eine bessere Zufuhr entsteht. Mit der Zeit wird aber die Oberfläche des Schweißdrahtes langsam angefressen, was zu Verstopfungen in der Drahtführung führen kann, darum kann auch eine V-Nut-Rolle für Fülldraht verwendet werden, Dank welcher man einer Verstopfung zum Preis einer geringeren Zufuhrqualität ausweicht. Fülldrahtschweißen besitzt zum Vergleich mit Massivdraht die Vorteile, dass man kein Zubehör für Gas benötigt, Sie können Arbeiten auch draußen erledigen, es gibt aber auch Nachteile, denn bei dieser Methode entstehen mehr Spritzer, die Schlacke muss entfernt werden und die Qualität der Nähte ist schlechter als beim Schutzgasschweißen.  Für Fülldraht wird kein Schutzgas verwendet.

Weichdraht / Aluminiumdraht

– Aluminiumschweißen gilt als anspruchsvolleres Schweißverfahren, da es den Nachteil besitzt, dass das Material weicher ist und es dadurch leicht verformen oder sich bei der Drahtzufuhr bei MIG MAG Schweißgeräten leicht biegen und verfangen kann. Auf der anderen Seite bietet es aber den Vorteil, im Vergleich zu Stahl, dass es sich um einen sehr leichten Werkstoff handelt, welcher langlebig und witterungsbeständig ist und eine sehr hohe Festigkeit aufweist. Anders als bei Fülldraht oder Massivdraht wird für Aluminium eine Drahtvorschubrolle mit U-förmiger Nut verwendet. Da Aluminium weicher ist und sich leicht biegen lässt, wird durch die U-Nutt mehrt Griff und Stabilität geschaffen, Dank welcher die Zufuhr des Weichdrahts erleichtert wird, ohne dabei zu knicken oder sich zu verformen. Neben der U-Nut Drahtrolle muss für Aluminium auch eine Teflonseele mit Messingspirale verwendet werden, diese wird in den Brenner eingebaut, damit der Draht perfekt durch den Brenner bis zur Gasdüse geführt wird. Oft sind die Geräte mit einer Metall-Seele ausgestattet, darum müssen Sie diese bei Aluminiumschweißen mit einer Teflon-Seele tauschen. Als Schutzgas eignet sich bei Aluminiumschweißen am besten Argon.

Weichdraht / Aluminiumdraht